Der Adlerholzbaum ist ein seltener immergrüner Laubbaum aus dem asiatischen Regenwald. Bei Verletzungen im Geäst entwickelt er zu seinem Schutz ein von Pilzen infiziertes Harz. Aus diesem Harz wird ein Öl gewonnen dessen Duftpalette von balsamisch-süß über würzig-bitter bis holzig-animalisch reicht. Der wohlriechende Duft gilt als einer der teuersten der Welt.
Ambra ist ein Verdauungssekret des Pottwals, das früher zur Parfumherstellung verwendet wurde. Frisches Ambra ist weich und riecht stechend und unangenehm. Durch den Kontakt mit Salzwasser, Sauerstoff und Licht verändert sich die Substanz und fand als begehrter Duftstoff Eingang in die Parfumindustrie. Heute wird meistens eine synthetische Variante verwendet.
Blumige Aromen gehören zu der größten Duftfamilie. Man unterscheidet zwischen, einzelnen Blütennoten wie Maiglöckchen, Jasmin oder Flieder und einer Mischung (Bouquet) aus verschiedenen Blütennoten wie blumig-fruchtig (mit Fruchtaromen durchsetzt), blumig-grün (mit Aromen aus Blättern, Gräsern oder Stängeln durchsetzt) oder blumig-holzig.
Chypre ist die Bezeichnung für Düfte, die in der Kopfnote aus Citrusölen, z. B. Bergamotte, Orange oder Neroli bestehen. Als Herznote werden blumige Bestandteile verwendet, während die Basisnote Labdanum, Eichenmoos und Patchouli enthält. Chypre – franz. für Zypern – steht für warme, erogene und sinnliche Parfums. Francois Coty kreierte 1907 mit seinem Parfum Chype, den Vorreiter für eine ganze Duftfamilie.
Parfums werden gerne sogenannten Duftfamilien zugeordnet. Man versucht über diesen Weg eine gewisse Systematik zu erzeugen, was bei der Vielzahl und Komplexität der Parfums sehr schwierig ist. Als Orientierung bieten sich folgende Duftfamilien an: Orientalisch, Blumig, Chypre, Fougére, Holzig und Ledrig.
Eichenmoos ist eine gelbgrüne Flechte, die meist auf Eichen wächst. Der Duftbestandteil wird durch Destillation mit Lösungsmitteln oder durch Vakuumdestillation gewonnen. Eichenmoos – genauso wie andere Moosarten – können sogenannte Kontaktallergien hervorrufen. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Eichenmoosextrakten für Kosmetika innerhalb der EU seit 2010 stark eingeschränkt.
Frangipaniessenzen werden aus den wachsartigen Blüten des Tempelbaumes erzeugt, der ursprünglich aus Mexiko, Mittelamerika und der Karibik stammt und mittlerweile in allen warmen Ländern verbreitet ist. Ihr Duftprofil ist sanft, fruchtig und cremig. Die fruchtigen Nuancen verleihen den Parfums einen Hauch von Exotik.
Als holzig werden Parfums bezeichnet, die eine starke Ausprägung von ätherischen Ölen aus Edelhölzern wie Ceder, Vetiver oder Sandelholz besitzen. Neuerdings werden auch synthetische Duftstoffe verwendet. Klassischerweise sind Parfums mit holzigem Charakter eher Herrendüfte. In Damenparfums sorgen sie für die Duftdauer und den pudrigen Charakter der Basisnote.
Moschus ist ein Sekret aus der Brunftdrüse der Moschushirsche. Er besteht aus den beiden Duftelementen ledrig, haar- und urinartig sowie einer intensiven süßen Note. Sparsam eingesetzt, wecken die animalischen Komponenten Emotionen wie Wärme und Geborgenheit aber auch sexuelle Anreize. Heutzutage wird in der Parfumindustrie ausschließlich synthetisch hergestellter Moschusduft verwendet.
Mit pudrig wird ein Geruchseindruck beschrieben, der durch das Zusammenspiel von moosigen, holzigen und süßen Elementen entsteht. Das pudrige Element eines Parfums wird meist wahrgenommen, wenn die frischen und blumigen Bestandteile verflogen sind und die Basisnote den Geruchseindruck bestimmt.
Die Tonkabohne ist der mandelförmige Samen des Tonkabaumes, der im nördlichen Südamerika und in der Karibik wächst. Der süßliche Duft der Tonkabohne erinnert an Vanille. Der Tonkabohne wird eine sinnliche und erotisierende Wirkung nachgesagt, schon deshalb findet die Tonkabohne sowohl in Damen-als auch in Herrendüften Einzug.
Tuberosen (Nachthyazinthen) stammen ursprünglich aus Südamerika und sind Pflanzen der Familie Amaryllis. Das aphrodisierende ätherische Öl wird aus den zarten weißen Blüten gewonnen und duftet sehr süß und blumig. Seine erotisch-sinnliche Wirkung verleiht jedem weiblichen Parfum eine Nuance von Luxus und Eleganz. Einer der bekanntesten Düfte ist Jil Sander.
Informationen zu Kosmetik, Tierversuchen und Alternativmethoden finden sie beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW).